Die Würth Elektronik eiSos GmbH & Co. KG (WE) ist einer der führenden Hersteller von elektronischen und elektromechanischen Bauteilen in Europa mit einem Direktvertrieb in 43 Ländern sowie 14 Fertigungsstandorten weltweit.
Das Stammhaus mit Sitz in Waldenburg hat sich für das optische 3D-Messgerät FLEX-3A/M aus dem Hause OTTO entschieden. Primäre Einsatzgebiete des Messgerätes liegen im Qualitätswesen, z.B. zur Wareneingangskontrolle sowie im Produktmanagement zur schnellen und ganzheitlichen Parameterüberprüfung von Neuentwicklungen und Prototypen. Im konkreten Anwendungsfall können SMD-Bauteile auf Koplanaritäten von kleiner 80µm oder Rastermaße von wenigen µinch geprüft werden. Gehäuseteile aus Kunststoffspritzguß werden im Rahmen von Stichprobenmessungen für die regelmäßige Prozessüberwachung sowie die Sicherung der Prozessstabilität erfasst. Typische Spritzgußfehler wie Verzug, Schrumpfung oder Einfallstellen können leicht verständlich visualisiert werden. Die Vorteile der vollflächigen 3D-Digitalisierung liegen im direkten Vergleich der gesamten Bauteilgeometrie zum CAD- bzw. Referenzmodell. Abweichungen werden auf einen Blick erkennbar. Die umfassende Betrachtungsweise garantiert eine schnelle Bewertung des Bauteils und versetzt den Anwender in die Lage, Maßnahmen zur Problembehebung zeitnah einzuleiten. Iterative Schleifen zur Optimierung von Serienwerkzeugen können dadurch signifikant verkürzt werden.
Die automatisierte scannende Mehrbildmesstechnik von OTTO liefert dabei vor allem Messwerte, welche mit den bisher üblichen Messmitteln bei WE, z.B. Messmikroskopen nicht erfasst werden konnten. Thomas Friemel, Leiter Messlabor TQM: „Der Mehrwert durch Einsatz des FLEX-3A liegt primär in der Messbarkeit bisher unzureichend erfassbarer Messparameter, in den hohen Messgenauigkeiten, der Reproduzierbarkeit der Messergebnisse sowie den flexiblen Einsatzmöglichkeiten“.
WE hat sich aufgrund des Teilespektrums für die Anschaffung mehrerer Messfeldgrößen entschieden. Neben größeren Messfeldern für Spritzgußteile kommen auch kleine Messfelder mit Messpunktabständen von bis zu 8µm für die hochauflösende Erfassung der Elektronikbauteile zum Einsatz. Für die schnelle, automatisierte Datenaufnahme wurden zudem vier motorisierte Achsen integriert. Zusätzlich zur standardmäßigen Motorisierung von Sensorbewegung und Objektrotation findet ein motorisierter Referenzwenderahmen Verwendung. Dieser ermöglicht die vollautomatische Vermessung von Ober- und Unterseite in einem Gesamtprozess. Zur Fixierung der unterschiedlichen Bauteilgeometrien im Referenzrahmen wurden für WE mehrere universell verwendbare Halterungen konstruiert und gefertigt. Der Referenzwenderahmen ist jederzeit per Plug & Play austauschbar, so dass alternativ mit einem höhenverstellbaren Messtisch gearbeitet werden kann.
Die vierte Achse im Messsystem ist eine motorisierte Linearachse, welche das Messobjekt lateral vor dem 3D-Sensor verschiebt. Der Einsatz der Linearachse ist für Anwendungen interessant, bei denen größere Messvolumina automatisiert mit kleinen Messfeldern und damit hohen Punktauflösungen in mehreren Teilschritten erfasst werden müssen.
Das Messsystem wurde als Komplettpaket inklusive schwingungsisoliertem Luftfedertisch sowie einer professionellen Airbrush-Beschichtungsanlage zur Vorbehandlung der Messobjekte geliefert.